Horst Scheuer

Hier bloggt ein Technikbegeisterter

Fotos rund um das Thema Notebook, FritzBox und Android Tablet

Googles Manifest V3 und die Werbeblocker

Ich hatte das Manifest V3 ja schon fast vergessen. Jetzt holt es mich wieder ein. Die Geschichte fängt bereits im Mai 2019 an. Damals hatte ich über dieses neue Feature für chromiumbasierte Browser berichtet. Jetzt liest man im Internet wieder drüber. Der Grund: Google will dieses Feature im Januar 2023 einführen. Deshalb hier an dieser Stelle nochmal ein Artikel dazu.

Die „DeclarativeNetRequest API“

Wesentliche Neuerung in diesem Manifest V3 ist die „DeclarativeNetRequest API“. Es ist so, dass die jetzige Schnittstelle „webRequest API“ es erlaubt Netzwerkanfragen zu unterbrechen und entsprechend zu blockieren, zu modifizieren oder umzuleiten. Ersetzen möchte man diese Schnittstelle durch die neue „DeclarativeNetRequest API“. Bei dieser API kann Chrome selbst die Netzwerkanfragen einsehen und entscheiden, wie mit ihnen verfahren wird. Sie schränkt außerdem die Menge der Blockierregeln drastisch ein. Zulässig sind nur noch 50 Regelsätze pro Erweiterung, von denen maximal 10 gleichzeitig aktiv sein dürfen. Google garantiert außerdem mindestens 30.000 einzelne Regeln pro Blocker. Allerdings ist das absolute Maximum für alle Erweiterungen 330.000 Regeln. Um das jetzt mal zu verdeutlichen. Das Add-on Adquard hat bereits 220.000 Regeln.

Der Adblocker uBlock Origin und uBlock Origin lite

Der uBlock Origin Macher Raymon Hill hatte damals mit dem Aus eines Adblockers für Chrome & Co. gedroht. Es gibt allerdings auch andere Meinungen zu dem Thema. Fakt ist die Adblocker werden mit diesem Manifest V3 nicht mehr so funktionieren wie vorher. Gott sei Dank hat sich Raymon Hill in der letzten Zeit anders entschieden und einen Adblocker gebastelt, die mit dieser „declarativeNetRequest API“ zurechtkommt.

Die Erweiterung heißt uBlock Origin lite. Dieses Add-on nutzt diese neue API. Diese Lite-Variante bringt folgende Standardfilterset von uBlock Origin mit. Erweitern, oder ändern kann man die nicht!

  • Die eingebauten Filterlisten von uBlock Origin
  • EasyList
  • EasyPrivacy
  • Peter Lowes Ad- und Tracking-Serverliste

Ich habe diesen neuen, experimentellen Adblocker in Microsoft’s Edge (lässt sich problemlos installieren.) getestet. Das Positive: Er blockiert genau so viel wie die ursprüngliche Variante. Das Negative: Er kümmert sich nicht mehr um die Kosmetik der Website. Es bleiben große weiße Flächen zurück.

Mozilla und das Manifest V3

Bleibt noch die Frage, wie steht Mozilla zu dem Thema? Die Antwort ist ganz einfach. Firefox wird zukünftig beides, das Manifest V2 und eben auch V3 unterstütze. Da das alles im Januar 2023 eingeführt werden soll, werden in Chrome, Edge usw. ab diesem Zeitpunkt einige Erweiterungen nicht mehr funktionieren.