Vor einiger Zeit war das Thema Supervectoring sehr aktuell. In der Zwischenzeit hat sich das allerdings wieder etwas gelegt. Nicht desto trotz habe hatte ich es hier noch auf dem Schirm. Mit 250 MBit/s statt 100 MBit/s unterwegs sein das wäre doch etwas. Doch es kam anders.
Es fing alles mit einer Werbung im Briefkasten für einen 250 MBit/s schnellen VDSL-Anschluss an. Damals, vor ein paar Wochen kam ich auf die Idee doch mal zu testen ob hier in dem Ort in dem ich wohne Supervectoring möglich ist. Und es ist möglich. Doch die Ernüchterung kam schnell. Aus alten Telekom-Zeiten wusste ich dass die Kabellänge zwischen DSLAM und dem APL fast 400 Meter beträgt. Das reicht nicht für 250 MBit/s da kann dann auch Telekom_hilft nicht helfen.
Wie prüfe ich ob Supervectoring möglich ist
Am einfachsten prüft man den Ausbaustatus in dem man die Webseite Breitband Ausbau der Telekom nutzt. Gebt dort neben der Karte eure Adresse ein. Der Ausbaustand wird dann in der Karte angezeigt. Allerdings heißt das dann nicht dass ihr zu 100% auch mit eben 250 MBit/s unterwegs sein könnt. Es ist eben nur der Ausbaustand.
Um zu erfahren ob Supervectoring in eurer Adresse läuft bleibt nur die Möglichkeit sich einen Anschluss zu bestellen. Aber keine Angst man kann natürlich den Bestellvorgang vorher wieder abbrechen. Am einfachsten geht das über die Seite Telekom.de Gebt dort erneut eure Adresse ein und klickt auf „Verfügbarkeit prüfen“. Ist jetzt der Tarif MagentaZuhause XL ausgegraut könnt ihr das mit den 250 MBit/s vergessen.
Warum ist das jetzt so?
Das hängt mit dem von Supervectoring genutzten Frequenzspektrum zusammen. Während normales Vectoring mit einer Bandbreite von 17 MHz (Profil 17) auskommt, benötigt Supervectoring eine Bandbreite von 35 MHz. Je höher nun die genutzte Bandbreite, desto höher ist die Dämpfung dieses Signals im Kabel. Laut Huawei (Hersteller dieser Technik) soll man damit Reichweiten von 300m im Kupferkabel erreichen können. Allerdings sind unsere Kupferkabel sehr oft noch ganz alte papierisolierte Kabel, die schon oft repariert sind. 300 Meter deshalb wohl Wunschdenken.
Es ist so dass beim Ausbau mit VDSL die Telekom die KVz mit Multifunktionsgehäuse überbaut oder die neuen Gehäuse in die Nähe der KVz gestellt hat. Diese Multifunktionsgehäuse nehmen die Technik (DSLAM, Linecards usw.) auf. Die Anbindung der neuen Technik erfolgt über Glasfaser. Zur Endstelle hin wird das alte Kupferkabel genutzt. Ich denke schon dass man dabei drauf geachtet hat alle Kunden zu erreichen. Und jetzt kommt Supervectoring in Form von neuen Linecards in den bereits vorhandenen Multifunktionsgehäusen. Das war ja auch einfach und wahrscheinlich auch kostengünstig. Dumm nur dass diese neue Technik nur bei kurzen Anschlussleitungen einsetzbar ist. Alle Kunden die weiter als 300 Meter von diesem DSLAM entfernt wohnen bleiben auf der Strecke. In der Stadt mag das Problem klein sein. Auf dem Land trifft das jede Menge Kunden.
Eigentlich hätte man diese DSLAM’s näher zum Kunden bringen müssen. Das kostet aber wohl zu viel und rechnet sich nicht. An einen Ausbau mit Glasfaser bis zur Endstelle mag ich erst gar nicht denken.